Sonntag, 02.01.2022
Ich wünsche allen ein frohes, neues Jahr
Am Ende eines jeden Jahres macht man sich so manche Gedanken und lässt einiges Revue passieren.
Was ist passiert und welche Vorsätze oder Wünsche gibt es für das neue Jahr?
Ist alles so gelaufen, wie man es sich gewünscht hat?
Ich habe mir stets viele Gedanken gemacht über Zucht, was empfinde ich als richtig und was kann man wirklich vertreten?
Die Corona-Pandemie hat es nicht wirklich einfacher gemacht. Jeder dachte, dank Homeoffice, er möchte sich gerne einen Vierbeiner anschaffen. Ich habe das auch gespürt 2020 bei meinen Anfragen, sie waren immer zahlreich, aber die letzten beiden Jahre war es verrückt. Viele Welpenkäufer verstehen es nicht, warum es so schwer ist, einen Hund zu bekommen, aber mal ehrlich, auf Grund der Nachfrage macht man sich noch mehr Gedanken als sonst, werden die Hunde es wirklich gut haben?
Schon öfter habe ich erlebt, dass die Käufer, gerade die Ersthundebesitzer, sich die erste Zeit mit einem Welpen und Junghund nicht so schwierig vorgestellt haben. Es dauert eine ganze Weile, bis man als Team zusammen wächst und gerade in der Pubertät wird so mancher ganz schön gefordert und an seine Grenzen gebracht.
Immer wieder führe ich die gleichen Gespräche, wir wollen einen Labrador Retriever haben, wir sind eine aktive Familie, gehen viel Spazieren und fahren mit dem Rad. Am liebsten eine Arbeitslinie sollte es sein. Warum, frage ich dann oft? Weil die Arbeitslinie so schön schlank ist, kommt dann als Antwort. Viele gehen bei einem Hund hauptsächlich nach dem Aussehen und das ist ein absolut großer Fehler. Natürlich muss man sich einen Hund kaufen, den man auch leiden mag, das ist klar, aber ich bitte jeden, sich mit den wirklichen Anlagen einer Rasse auseinander zu setzen.
Der Labrador ist ein Jagdhund, er wurde für die Niederwild gezüchtet, hauptsächlich für die Entenjagd. Er ist ein toller Schwimmer und wenn man ihn einmal wirklich in seinem Element beobachten durfte, der sieht, wo seine Passion liegt.
Eine Labrador-Arbeitslinie will nicht nur auf der Couch liegen, ab und an am Fahrrad laufen, mit dem Ball spielen und mal ins Wasser springen. Er möchte beschäftigt werden, seinen Anlagen entsprechend, dann ist er zu Hause auch ein völlig angenehmer Geselle.
Genau das ist der Grund, warum so viele Züchter ihre Hunde nur an Menschen abgeben, die sich dieser Aufgabe bewusst sind.
Und jeder Züchter macht im Laufe seiner Würfe Erfahrungen mit Menschen, die Ihnen alles das garantieren, nur um einen Hund zu bekommen, aber die Dinge vergessen, sobald der Züchter den Hund abgegeben hat.
Viele wünschen sich einen seriösen Züchter, einen, der ganz viel mit seinen Welpen macht, in der wichtigen Phase seiner
ersten Wochen, viele Eindrücke zu sammeln, mit der Mutterhündin.
Aber genau diese Züchter lieben Ihre Welpen, vom ersten Tag, an dem Sie Ihnen auf die Welt geholfen haben, bis zu dem Tag, an dem Sie für immer Ihre Augen schließen. Es ist unvorstellbar schwer, keinen Kontakt zu haben, nicht zu wissen, wie es Ihnen geht, zu wissen, dass Entscheidungen getroffen werden, die auf Sicht gesehen nicht immer richtig sind und man sie akzeptieren muss. Man trägt seine Welpen, jeden einzelnen, einfach immer im Herzen.
Und genau dies ist der Grund, warum es oft so schwer ist, das passende Gegenstück für seinen Hund zu finden und das liegt auf keinen Fall daran, dass man sein Gegenüber nicht super sympathisch findet. Die Entscheidung fällt immer für den Hund, niemals gegen den Menschen.